Historische Gaststätte in Unterbarmen erbaut vermutlich vor 1800.
Zur Geschichte des Hauses:
Das zweigeschossige verschieferte Fachwerkhaus mit seinem mittigen Zwerchgiebel existierte als wohn - Gast - und Geschäftshaus schon als Napoleons Truppen durch das Tal der Wupper zogen.
Alle Zeitepochen hindurch blieb das historische Gebäude an der heutigen Friedrich-Engels-Allee weitgehend in seiner ursprünglichen Bauweise erhalten. Es gehört hiermit zu den ältesten historischen Bauten dieser Straße. Nach der Profektierung dieser prachtvollen Allee 1811 mußte das Haus von seinem ursprünglichen Standort in der jetzigen Straßenmitte weichen und es war unumgänglich das Gasthaus zu translozieren.
Wohl wissend, leitete der damalige Besitzer Kölsch frühzeitig entsprechende Bemühungen für einen neuen Bauplatz ein und erwarb 1808 ein Grundstück für Haus und Hof nur wenige Meter südlich vom bisherigen Standort, direkt an die neue Allee angrenzend, dem heutigen Standort des Hauses.
Die Translozierung von Fachwerkhäusern war eine häufig angewendete übliche Maßnahme in der aufkommenden Stadtentwicklung zur Französischen Zeit von 1806 - 1813. Demnach dürfte das Haus abgetragen und bei Wiederverwendung des Fachwerkes und aller versetzbaren Teile, wie Türen, Fenster, Treppen, Dachstuhl usw. nach dem alten Bauplan wieder aufgebaut worden sein.
Die quergeteilte Eingangstür mit dem profilierten Türrahmen und in einfacher Kassettenform gestaltet, die in der Schließmitte mit jeweils einer Abschlußleiste verziert sind, ist eine Türform die man hier im Stadtgebiet nur noch selten antrifft.
Als Viehtür ist sie landläufig bekannt, das verschlossene Unterteil erlaubt bei Öffnung des Oberteils tagsüber ausreichenden Luft -und Lichteinfall und diente außerdem den Bewohnern von innen auf die Brüstung gebeugt mit vorbeikommenden Nachbarn zu klönen.
So war die quergeteilte Tür auch in unseren Breiten als „ Klöndor „ bekannt. Die verhältnismäßig kleinen, niedrigen und wohnlichen Gasträume mit der alten Balkendecke, eingerichtet mit der kleinen gepflegten Theke und den einfachen Wirtshausmöbeln, boten eine zeitgemäße einladende und gemütliche Atmosphäre wie sie heute noch vorhanden ist.
Ungewöhnlich für die damalige Zeit war die Idee eines Gastwirtes, täglich ein Mittagessen anzubieten.
Täglich gab es für den Preis von 35 Pf. eine Mittagsmahlzeit, bestehend aus Suppe, Kartoffeln und Gemüse und Fleisch ! Bis zu 100 Essen wurden in Spitzenzeiten ausgegeben.
100 Jahre später halten die heutigen Wirtsleute diese Tradition zu günstigen Preisen aufrecht. Überzeugen Sie sich von Ihrem Angebot auf unserer Webseite und natürlich am liebsten bei einem persönlichen Besuch.